Dienstag, 2. November 2010

Kassenschlüssel

Jeder Supermarkt hat eine andere Strategie, was Stornierungen angeht. Bei uns ist das so:
Wenn wir uns vertan haben (selten, aber kommt vor ;-D) schreien wir nicht "Stooooorrnnooooo!!!!" durch den ganzen Laden, sondern ziehen den Bon auf BAR durch und geben den richtigen Betrag (Kopfrechnen) nochmal auf Warengruppe "Lebensmittel" ein. Retouren werden ähnlich behandelt. Den Betrag geben wir direkt raus und ziehen das später alles zusammen raus. Dann kommt wer mit einem Schlüssel (bei uns in der Kasse steckt kein Operator-Schlüssel) und zieht die Fehlbons raus.
Ich bin auch so einer mit Schlüssel (auch wenn ich nur Aushilfe bin, scheint mein Cheffe mir zu vertrauen ;-D).

Letzten Monat war ich auf einem Lehrgang. Nicht vom Supermarkt, aber von Zivildienst.
Wie es auf den Lehrgängen für den Zivildienst so ist, trinkt man auch mal das ein oder andere bisschen Alkohol. Jedenfalles hatten wir uns eine Flasche Whiskey geholt und dazu einen nicht kleinen Vorrat an Cola Zero. Als wir schon ein wenig getankt hatten, haben wir festgestellt, dass die Cola abgelaufen war. Um zwei Tage. Ist natürlich nicht schlimm, aber wenn man angetrunken ist, geht man auch schonmal zurück zum Supermarkt (die gleiche Kette, bei der ich auch arbeite).

Dann standen wir dort an der Information und haben der Kassiererin klar gemacht, dass wir dies gerne umtauschen würden. Die Dame stimmte zu und fing an, den Stornoschlüssel-Man zu rufen. Inzwischen habe ich mich mit einem anderen Lehrgangsteilnehmer unterhalten, der auch bei dieser Supermarktkette arbeitet.
Nach einiger Zeit stellte die Kassiererin fest, dass der Storno-Man kurz außerhalb des Hauses war. Deswegen könne sie uns das Geld nicht rausgeben.
Kurze Diskussion. Dann Guckt Timotheus kurz, zieht seinen Schlüssel aus der Tasche und...?
Der Leser sollte folgendes wissen: Ich habe einen kompletten Schlüsselsatz für den Laden: Türschlüssel (drei), Kassenschlüssel und noch einige weitere. Den Kassenschlüssel und den Spindchlüssel brauche ich regelmäßig, daher habe ich an einem eigenen Schlüsselring. Den Rest packe ich während der Arbeit immer in den Spind. Nach der Arbeit lege ich die Tür und anderen Schlüssel immer zuhause weg, nur der Spind- und Kassenschlüssel kommt an meinen Autoschlüsselbund.
Timotheus zieht also (leicht angetrunken) seinen Schlüssel aus der Tasche, geht ganz lässig zum Tresen, beugt sich drüber und dreht der Kassiererin den Schlüssel auf die entsprechende Position. "bitteschön, jetzt können sie uns das wieder rausgeben".
Die Kassiererin hat schon interessant geguckt, aber das eigentlich Witzige ist folgendes:
Kaum aus dem Laden raus, sagt der andere Lehrgangsteilnehmer, mit dem ich mich unterhalten hatte:
"Ich habe den Schlüssel auch in der Tasche gehabt, fande das aber zu crazy den rauszuziehen..."

BTW: Imzwischen habe ich den Schlüssel wieder am anderen Schlüsselbund. Da geht sowas leider nicht mehr. Gut, dass der Schlüssel gepasst hat. Wär sonst echt ne Blamage gewesen....

1 Kommentar:

  1. Ach, LOL!
    Meine Cousine, die bei einen großen Warenhauskette jobbte, war da mal mit mir einkaufen. Als die Mitarbeiterin trotz Nachfrage lieber Ware verräumte statt uns abzukassieren, hat sie (ich mein mit Schlüssel, ist schon laaange her) das erledigt. Die Blicke der eigentlichen Verkäuferin sehe ich noch immer vor mir.

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