Donnerstag, 25. November 2010

Die negativen Seiten des Pflegeberufes

Heute morgen ist mir etwas passiert, was mir diesen Tag sicherlich nicht aus dem Kopf gehen wird:
Als ich heute morgen zum Dienst erschienen bin, war ich der zweite Zivi/Praktikant/Schüler (also ein nicht-Examinierter). Da der erste in der Umkleide war, musste ich noch warten. Plötzlich fing es an zu klingeln. Mit Rücksprache bin ich dann in Zivil zum Zimmer gegangen und habe den Kopf nur durch die Tür gesteckt.

Im Zimmer lag die Patientin, die wohl schon in der Nacht zuvor in den präfinalen Status gewechselt hat. Jetzt war es so weit: Leider setzte die Atmung der Patientin aus. Also habe ich mir sie angeschaut. Kurzum:
Man hätte sie reanimieren müssen. Das volle Programm. Doch sie wäre der Fall gewesen, der nicht wieder von der Intensivstation runterkommt.
Jedenfalls steht in ihrer Akte KLM (Keine lebensverlängernden Maßnahmen). Da ich nicht wirklich wusste, dass das in der Akte steht, habe ich sofort vorne angerufen und die Schwester informiert. Die sind sofort gekommen. Ohne den Koffer. Dort wurde ich dann informiert, dass die Patientin KLM wünscht. Wir standen dann dort und haben ihr quasi beim Sterben zugesehen. Zu zweit haben wir ihre Hände gehalten. Tod sah sie sehr friedlich aus, ihre Angehörigen selbstverständlich weniger.

Inzwischen ist sie in der Prosektur gelandet. Ich sage mir immer wieder: Es ist gut für sie, dass sie gestorben ist. Sie hat glaube ich fast alles an Vorerkrankungen gehabt, welche es gibt.
Aber gut. Jetzt habe ich alles aufgeschrieben. Ich werde wahrscheinlich heute nachmittag nicht mehr darüber nachdenken. Hart, aber so ist es. Ich denke man darf das nicht zu nah an sich heranlassen.

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